Mariele die mutige Maus aus Milwaukee

Es war einmal eine Maus namens Mariele, die kam aus Milwaukee. Das Leben dort war ihr jedoch immer viel zu eintönig, denn sie liebte das Abenteuer und war weithin als mutige Maus mit mancherlei und mannigfaltigen Talenten bekannt. Ihr engster Freund war seit Kindheitstagen der Indianer "alte Quasselstrippe", den alle nur Jones nannten. Jones war ein Schatzsucher, der vor allem indianische Ruinen durchkämmte und dabei auf allerlei wertvolle Dinge stieß. Eines davon war eine Steintafel, die auf eine verborgene Mayastadt in Mittelamerika hin deutete. Als Jones Mariele die Tafel in seinem Zelt zeigte war sie auch Feuer und Flamme auf ein neues Abenteuer, so dass die beiden beschlossen direkt am nächstes Tag los zu fliegen.

In Guatemala angekommen schlugen sie sich sofort in den Dschungel durch, nachdem sie ihre Vorräte aufgefüllt hatten. Mariele war ganz in ihrem Element und sorgte für ein schnelles Marschtempo, wodurch die rasch an die Stelle kamen, von dem die Steintafel gesprochen hatte. Es sah aus als würde sich ein wild bewachsener Berg aus dem Dschungel erheben, doch beide wussten dass sich darunter die Ruinen einer Tempelstadt befinden musste. Mariele und der Indianer Jones suchten sofort nach einem Eingang und nach einigem Suchen bemerkte Mariele, die ein besonderes Näschen für Verstecke (und Käse) hatte, dass  sich hinter ein paar Lianen und Ranken ein steinerner Eingang in einen Tempelkomplex auftat. Mariele entzündete eine Fackel und betrat den Gang und Jones folgte ihr. 

Stickige Luft umgab die Beiden und die Dunkelheit tat ihr Übriges, so dass Jones bald mulmig zumute wurde, doch er sagte nichts und ging weiter. Nach einer unbestimmbaren Zeit kamen sie endlich in eine Halle, in der ein großer steinerner Balken über einen schwarzen Abgrund auf die andere Seite führte. Unten am Boden glitzerten die Spitzen von Speeren, als Mariele ihre Fackel nach unten hielt um in die Tiefe zu spähen. Aber sie waren so weit gekommen, da mussten sie auch weiter machen. Mariele ging voraus und Jones folgte ihr mit klappernden Knien über die Brücke. Als sie bereits in der Mitte angekommen waren, krachte es und unter Jones' Füßen bröckelten Steine weg und er fiel schreiend in die Dunkelheit. Mariele reagierte sofort, denn sie war eine ganz tolle und mutige Maus. Sie nahm eine Ranke, die von der Decke hing, und schwang sich daran über den Rand der Steinbrücke hinaus und bekam so Jones an einer Hand zu fassen. Durch den Schwung beförderte sie sich und den Indianer wieder nach oben und beide hechteten auf die andere Seite. Jones dankte Mariele ausgiebig, bevor sie sich wieder auf den Weg machten, denn die aufmerksame Mäuserine hatte bereits etwas weiter hinten entdeckt. 

Auf einem kleinen Altar thronte eine goldene Maske, die im Licht der Fackel mysteriös schimmerte. Mariele erkannte 4 große Buchstaben auf der Stirn der Maske: "K L U K". Sie war sofort fest entschlossen, nahm die Maske und setzte sie sich auf. Daraufhin erbebte die Erde und der ganze Tempel stürzte ein, doch Mariele realisierte direkt, dass sie die sagenumwobene Maske der Weisheit entdeckte hatte und konnte durch die Weisheit ihrem Wegbegleiter einen Weg weisen, wie sie wieder weg kamen. Westlich.

Nach einem überstürzten Spurt hinaus aus der einstürzenden Ruine, landeten beide wieder im Dschungel, wo sie sich auf den Boden schmissen und erst einmal durch atmeten. Beide waren überglücklich heil heraus gekommen zu sein und darüber hinaus hatten sie noch ein wichtiges Artefakt bekommen. 

Mariele wurde durch die Maske weithin berühmt als mutige und weise Mäusin, die niemals Käse erzählt sondern nur aß.


Ende.

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Hubert der hungrige Habicht aus Helgoland

Es war einmal ein Habicht namens Hubert, der aus Helgoland kam. Leider war er ziemlich kurzsichtig und das machte ihm zu schaffen, da er immer in großer Höhe rum flog. Weil er zu eitel war seine Brille zu tragen, verflog er sich eines Tages aussichtslos und musste nach dem Weg fragen. Da er aber schon in Dresden war, konnte er niemanden richtig verstehen. Als er dann nach dem Weg nach Helgoland fragte, erklärte ihm ein Anwohner, wie er dahin käme. Leider war es aber nicht der Weg nach Helgoland, sondern nach Legoland. Legoland war aber ein schlechter Ort für Habichte, da es für Hubert dort nichts zu essen gab, so dass er immer hungriger und hungriger wurde.

Nach einigen Tagen des Hungerns hörte er die Legende von einem Ort, wo es so viel zu essen geben sollte, wie man essen konnte: das Schlaraffenland. Er fand nach einigem Suchen auch einen Wegweiser dem er folgen konnte und machte sich auf den Weg. Als er schon glaubte vor Hunger sterben zu müssen, fand er aber endlich sein "Ziel". Leider war es nicht das Schlaraffenland, sondern das SchlarAffenland und es gab dort überall nur Bananen. Das würde einen Affen sehr glücklich machen, aber nicht einen Habicht wie Hubert. Also schleppte er sich mit letzter Kraft durch das SchlarAffenland und fand trotzdem nichts zu essen. Als er zusammen sackte, fand ihn eine Gruppe der fettesten Affen, die Hubert jemals gesehen hatte. Sie sammelten Hubert auf und rollten mit ihm durch das SchlarAffenland, denn sie wussten, dass es weiter hinten auch einen Zugang zum Schlaraffenland gab, weshalb sie Hubert dort hin brachten.

Da schlug Hubert die Augen auf und gleich danach auch seinen Schnabel in eine Schweinshaxe. Er war überglücklich und futterte sich eine Woche am Stück durch das ganze Land. Am Ende konnte er nicht mehr fliegen, aber das war auch besser so, weil er ohne Brille auch gut rollen konnte und so blieb er lange Jahre im Schlaraffenland und schloss eine innige Freundschaft mit den Affen aus dem benachbarten SchlarAffenland.

 

Ende.

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Dexter der draufgängerische Delphin

Es war einmal ein draufgängerischer Delphin namens Dexter, der wohnte in Delphi. Das ist an sich schon sehr ungewöhnlich, da Delphi in den Bergen des griechischen Festlandes liegt, aber Dexter mochte das Abenteuer. Eines Tages dachte sich Dexter, dass er einmal das Orakel von Delphi aufsuchen sollte um sich seine Zukunft voraussagen zu lassen, denn er war im Mai geboren und sehr abergläubisch, wie alle Vertreter des delphinischen Sternzeichens Tomate.

Das Orakel offenbarte ihm, dass ein heftiges Gewitter um den Berg Olymp tobte und dass dies auf eine große Katastrophe hindeutete. Also machte sich Dexter, wie jede gute Tomate, auf den Weg zum Olymp um die Götter zu befragen und ihnen zu helfen. Dabei war ein Problem, dass Delphine keine guten Bergsteiger sind. Sie klettern lieber Wasserfälle hoch. Aber Dexter fasste sich ein Herz und sprang von Bach zu Bach und von Tümpel zu Tümpel. Er hatte zum Bergsteigen natürlich eine Flasche Wasser auf dem Rücken und Füßling-Schuhe an den Flossen. Dexter wusste es noch nicht, doch das würde sich noch als großer Fehler heraus stellen.

Er kletterte immer höher und machte das auch sehr gut, denn mit den Schuhen konnte er auftreten und seine Seitenflossen waren mit Handschuhen erweitert. Zum Glück regnete es stark und hin und wieder wurde ein Vogel vom Blitz getroffen, den Dexter dann verspeisen konnte (später machte er das erste Geflügel-Fast-Food-Restaurant in Griechenland auf). 

So kam er irgendwann an der Spitze des Olymps an und sah wunderschöne Säulenhallen und Statuen, doch tiefschwarze Wolken bedeckten den Boden. Er sah sofort, dass Zeus schlecht gelaunt war und ein böses Funkeln lag in den Augen des Göttervaters. Als er jedoch Dexter sah, hellte sich seine Miene auf und er sagte "Gib mir die Flosse Genosse!", aber leider hatte dieser noch seine Kletterausrüstung an und konnte die Flosse nicht geben. Das sah Zeus nicht gerne, nahm Dexter und schleuderte ihn ins Mittelmeer. Das machte Zeus so viel Spaß, dass er lachen musste und die Wolken hellten sich auf und kurze Zeit später herrschte strahlender Sonnenschein. 

Dexter selbst landete im Meer und tauchte tief ein. Als er die Augen öffnete, sah er ein gesunkenes Schiff mit vielen hundert Goldmünzen. Er traute seinen Augen kaum, nahm aber alle Münzen mit und gründete mit dem Geld eine ganze Reihe Hähnchen-Restaurants und wurde ein stinkend reicher Delphin (da er sich kaum noch duschte).


Ende.

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Friederisch der fiese Fuchs aus Frankreisch

Es war einmal ein Fuchs namens Friederisch, der in einem kleinen Nest in Frankreisch lebte. Nester mochte Friederisch sehr gerne, denn er stand tierisch auf Hühnchen und so stahl er sich mal hier und mal dort ein Huhn, bis er überall als fieser Fuchs Friederisch und dreckiger Schüft bekannt war. 

Eines Tages aber, als er mal wieder vom Geflügel genascht hatte, wurde seine Ruhe durch ein lautes Geräusch gestört. Äste knackten im Wald in dem er wohnte und er hörte ein wildes Schnauben. Er schaute sich um und blickte in die Augen einer wilden Bestie: ein großer Laufvogel, der so traurig war, dass er sich immer schwarz kleidete und einen Hass auf seine Umwelt entwickelt hatte - ein Emo.

Der Emo wusste dass Friederisch ein großer Vogelschreck war und begann Jagd auf ihn zu machen, um ihn für seine Taten bezahlen zu lassen. Friederisch rannte aus dem Wald heraus und in das nächste Haus. Er schaute sich um und bemerkte, dass er in eine Bäckerei geraten war. Da er wusste, dass er den Emo nicht davon abhalten konnte in das Haus zu kommen, nahm er sich ein Baguette und stellte sich dem Emo zum Duell.

Der Emo brach die Tür auf und sah, dass Friederisch kampfbereit auf ihn wartete und schnappte sich selbst ein Baguette. Es entbrannte ein verbissenes Duell, bei dem bald Schweiß und Krümel durch die Bäckerei flogen, während die anderen Kunden ihren Milchkaffee schlürften und dem Kampf zusahen. Der Kampf wogte hin und her und keiner der Kontrahenten wollte dem Anderen auch nur ein Knäppchen abgeben. Nach einer halben Stunde waren beide vollkommen erschöpft und die Baguettes waren auf die Hälfte herunter geschlagen. 

Sie setzten sich beide schwer atmend hin.....und erkannten in ihrem Gegnüber einen guten und ehrenvollen Gegner. Beide grinsten und gaben sich die Hand: "Danke für den guten Kampf" sagten sie gemeinsam.

Dann haute der Emo Friederisch seine Faust ins Gesicht und gab ihm eine Lektion, sich nicht mehr an Hühnchen zu vergreifen. Friederisch schwor keine Hand mehr an Geflügel zu legen und nur noch Brot zu essen. Nachdem Friederisch eine Zeit lang seine Wunden geleckt hatte, wanderte er nach Paris aus und wurde als fechtender Bäcker von Montmartre im ganzen Land berühmt.


Ende.

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Pernd der paranoide Pinguin aus Paris

Es war einmal ein Pinguin namens Pernd, der mit seiner Kolonie im Pariser Zoo lebte. Pernd hatte einen Sprachfehler und konnte so seinen eigentlichen Namen nicht aussprechen ( er hieß eigentlich Peter). Wegen dieses Sprachfehlers war er immer sehr unsicher und dachte, dass die anderen Pinguine ihn nicht mochten.

So kam es, dass er nach Einbruch der Dunkelheit oft im Zoo spazieren ging und hier und da andere Tiere besuchte. An diesem speziellen Abend aber fühlte er sich beobachtet, so wie er sich auch in der Kolonie immer beobachtet fühlte. Er guckte hin und her, konnte aber niemanden sehen. Seine Atmung ging schneller und er watschelte etwas schneller (was immer noch nicht wirklich schnell war), aber wurde dabei immer nervöser. Seine Augen gingen hin und her, doch er konnte nichts Auffälliges entdecken. Die Fliegen flogen, die Spinnen spinnten und die Vögel vögelten (außer Pernd - der watschelte). Jetzt rannte er beinahe und kam auf einmal an eine Gabelung, bei der er eigentlich rechts abbiegen wollte, doch ein unüberwindbares Hindernis stellte sich ihm in den Weg: ein dünnes Seil war ein paar Zentimeter über dem Boden aufgespannt und er als Pinguin konnte weder darüber steigen, noch springen. So hetzte er weiter nach links und kam schließlich wieder an dem Gehege der Pinguine an, während er sich mittlerweile sicher war, dass etwas hinter ihm her war. Dort war die ganze Anlage wie ausgestorben und er war einen Augenblick wie erstarrt und guckte sich um, doch alles war ganz dunkel. Dann hörte er ein Geräusch hinter sich und ging noch einiger Watschler auf die Anlage...

Plötzlich ging Licht an und alle anderen Pinguine tauchten auf und riefen "Überraschung!". Es stellte sich heraus, dass die anderen Pinguine eine Feier für Pernd organisiert hatten, weil er jetzt 5 Jahre lang trocken war. Da war Pernd sehr erleichtert und froh, dass die anderen ihn so sehr mochten und sich mit ihm freuten. Sie feierten zusammen bis in die Morgenstunden und es gab Fisch bis zum Abwinken und eine riesige Polonaise. Als die Besucher am nächsten Tag an das Pinguingehege kamen, hatten die Pinguine einen tierischen Kater, denn irgendwann in der Nacht gesellte sich auch der Tiger zu der Feier. Pernd grinste dabei im Schlaf.

 

Ende

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Eine Seite für Träumer, Verrückte und Entdecker


Zu meiner Person

Mein Name ist Heiko Schmidt und ich möchte hier auf diesem Blog eine Plattform schaffen, um märchenhafte Geschichten zu schreiben und zu teilen, die (wie klassische Märchen auch) etwas Fantastisches haben, aber dabei auch ein wenig Humor und einen kleinen Twist mit hinein bringen.

 

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In diesem Blog habe ich vor regelmäßig neue Geschichten zu veröffentlichen. 

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Ich würde mich über Rückmeldungen in den Kommentaren freuen und werde alles lesen, was dazu geschrieben wird. Wenn jemand besondere Fragen zu Geschichten hat oder Wünsche welches Tier als nächstes in einem Märchen erscheinen soll, kann das als Mail an geschichten@modernemaerchen.de schicken.